Altersvorsorge für Selbstständige: So sichern Sie Ihre Pension
15.09.2025 | Artikel
Als Selbstständige_r zahlen Sie zwar in die gesetzliche Pension ein, doch oft entsteht eine Lücke. Wir zeigen, wie Sie Ihr Pensionskonto prüfen, die Selbstständigenvorsorge richtig nutzen und mit privater Vorsorge Schritt für Schritt Sicherheit für die Zukunft aufbauen

In Österreich arbeiten rund 500.000 Menschen selbstständig. Für viele bedeutet das vor allem: Freiheit und Flexibilität – doch diese Unabhängigkeit geht auch mit einer gewissen Unsicherheit einher. Neben schwankenden monatlichen Einnahmen stellt sich irgendwann die Frage: „Wie viel Geld bleibt mir eigentlich im Alter?“
Selbstständig in Österreich: Wo die Altersvorsorge Lücken hat
Angestellte sind automatisch abgesichert. Arbeitnehmer_innen und Arbeitgeber_innen teilen sich dabei die Beiträge für die gesetzliche Pensionsversicherung. Je nach Arbeitsvertrag profitieren Angestellte beispielsweise von weiteren Beiträgen in die Pensionskasse. So können Sie sich später auch über eine Zusatzpension aus der betrieblichen Altersvorsorge freuen.
Auch Selbstständige sind pflichtversichert und zahlen in die gesetzliche Pensionsversicherung ein. Wer jedoch auf zusätzliche Vorsorge verzichtet, wird später womöglich von einer nur kleinen Pension überrascht. So entsteht eine Pensionslücke, die im Alter finanzielle Probleme verursachen kann. Das muss nicht sein. Hier erfahren Sie, wie Sie Vorsorgelücken vermeiden und die Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen können.
Gesetzliche Alterspension: Wie viel Selbstständige wirklich bekommen
Selbstständige zahlen nach dem Gewerblichen Sozialversicherungsgesetz (GSVG) oder dem Freiberuflichen Selbstständigen-Sozialversicherungsgesetz (FSVG) in die gesetzliche Pensionsversicherung ein. Mit den Beiträgen wird die gesetzliche Alterspension finanziert. Das geschieht im sogenannten Umlageverfahren. Die gesetzliche Pension soll eine Grundabsicherung im Ruhestand gewährleisten und steht für die 1. Säule im österreichischen Pensionssystem.
Sie können mit der ID Austria jederzeit in Ihr Pensionskonto einsteigen, um zu sehen, wie viele Beitragsmonate Sie bereits gesammelt haben und wie hoch Ihr aktueller Pensionswert ist. Mit dem Pensionskontorechner können Sie herausfinden, mit welcher monatlichen Pension Sie später rechnen können.
Wichtig: Anders als unselbstständige Arbeitnehmer_innen, die sich die Beiträge mit den Arbeitgeber_innen teilen, tragen Selbstständige die gesamte Beitragslast alleine.
Die Rolle der Selbstständigenvorsorge
Neben der gesetzlichen Pensionsversicherung besteht für Selbstständige die verpflichtende sogenannte Selbstständigenvorsorge, die wie eine "Abfertigung Neu" für Unternehmer_innen funktioniert. Sie beträgt 1,53 % der vorläufigen Beitragsgrundlage in der Krankenversicherung. Dieser Beitrag wird von der SVS vorgeschrieben und fließt in die gewählte Vorsorgekasse.
Gut zu wissen:
- Auch Arbeitgeber_innen sind verpflichtet, 1,53 % des Bruttoeinkommens ihrer Angestellten in die Vorsorgekasse einzuzahlen.
- Die Vorsorgekasse ist nicht gleich Pensionskasse. Während die Beiträge für die Vorsorgekasse verpflichtend sind, ist das Einzahlen in eine zusätzliche Pensionskasse freiwillig.
Die Selbstständigenvorsorge ist eine 2. Säule im österreichischen Pensionssystem für Selbständige. Aber auch hier muss man die möglichen Effekte klar im Blick behalten. Denn nach Jahrzehnten der Selbstständigkeit kann zwar ein fünfstelliger Betrag in der Vorsorgekasse zusammenkommen – doch als alleinige Zusatzpension wird das eventuell nicht ausreichen.
Tipp: Sehen Sie die Selbstständigenvorsorge als Baustein, nicht als Lösung. Prüfen Sie Ihre jährliche Kontomitteilung der Vorsorgekasse und behalten Sie die Auszahlungsmöglichkeiten im Blick.
Warum private Vorsorge für Selbstständige so wichtig ist
Selbstständige haben die Möglichkeit, zusätzlich privat vorzusorgen, schieben das Thema jedoch häufig vor sich her. Im beruflichen Alltag zählen Einkommensschwankungen und mögliche Nachbemessungen bei den SVS-Beiträgen zu den finanziellen Herausforderungen, die letztlich auch die Planung rund um die Pensionsvorsorge erschweren.
Doch sehen Sie es einmal so: Sie kümmern sich laufend um Ihre Kundschaft oder anstehende Projekte, während Ihnen zwar keine Vorgesetzten, aber doch finanzielle Ungewissheiten im Nacken sitzen. Es wird Zeit, dass Sie in Ihr zukünftiges Ich investieren – und sich schon jetzt ein angenehmes Ruhepolster verschaffen.
Das Beste daran: Je früher Sie starten, desto mehr können Sie bereits mit kleineren Beträgen ansparen. Denken Sie daran: Eine zusätzliche Pension durch die private Vorsorge verschafft Ihnen mehr Sicherheit – weil Sie später nicht allein von der gesetzlichen Pension abhängig sein werden.
Vorsorgen trotz schwankendem Einkommen – so geht’s
Doch wie geht man das Thema „private Pensionsvorsorge“ am besten an, wenn manche Monate hervorragend laufen, in anderen die Geschäfte aber ruhiger sind? Bei solchen Schwankungen lässt sich schwer abschätzen, wie viel Geld man monatlich zur Seite zu legen kann. Doch genau dafür gibt es verschiedene Strategien:
Die 10-%-Regel: Sparen Sie – egal wie hoch Ihr Einkommen ausfällt – konsequent rund 10 % davon für Ihre private Vorsorge. In guten Monaten wird automatisch mehr angespart, in schwachen weniger. Haushalts- oder Banking-Apps helfen dabei, den Überblick zu behalten.
Automatisieren: Ob Tagesgeldkonto, Sparplan oder private Pensionsversicherung – richten Sie Daueraufträge mit kleinen, aber fixen Beträgen für die Vorsorge ein. So sorgen Sie automatisch vor, bevor das Geld anderweitig ausgegeben werden kann.
Polster aufbauen: In auftragsarmen Phasen sind Rücklagen wichtig. Versuchen Sie sich möglichst bald ein finanzielles Polster aufzubauen, mit dem Sie die Fixkosten für 3 bis 6 Monate decken können. Damit sind auch ruhigere Phasen kein Grund, die Vorsorge zu unterbrechen.
Am besten kombinieren Sie diese Strategien für optimale Ergebnisse – und nutzen dafür verschiedene Vorsorge-Möglichkeiten:
Separates Tagesgeldkonto: Ideal für Daueraufträge mit fixen Beträgen, z. B. 150 € monatlich
ETF-Sparplan: Dank Zinseszins schon ab kleinen Beträgen interessant, z. B. 50 € monatlich
Private Pensionsversicherung: Klassisch oder fondsorientiert – ganz so, wie es zu Ihnen passt. Lassen Sie sich beraten.
Tipp: Sehen Sie die Vorsorge als fixen Teil Ihrer Unternehmensausgaben – so selbstverständlich wie Miete, Strom und Steuer. Mit dieser Haltung fällt es leichter, dranzubleiben.
Fazit: Wie Sie Ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen
Selbstständig zu sein bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für Ihr Business, Ihre Kund_innen und auch für sich selbst. Die Pension ist dabei kein Nebenthema, sondern Teil einer nachhaltigen Lebens- und Unternehmensplanung.
Wenn Sie Ihre private Pensionsvorsorge aktiv gestalten möchten, unterstützt Sie die Generali mit individuellen Lösungen – von der klassischen Vorsorge bis hin zu fondsorientierten oder fondsgebundenen Lösungen mit flexiblen Wachstumschancen.
Je früher Sie beginnen, desto entspannter können Sie in die Zukunft blicken. Denn am Ende geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um Ihre Lebensqualität: um die Möglichkeit, im Alter frei zu entscheiden, wie Sie leben möchten. Starten Sie noch heute – Ihr zukünftiges Ich wird es Ihnen danken.