Stress abbauen: TCM für innere Ruhe
11.09.2025 | Artikel
Kennen Sie das: Man liegt am Ende des Tages erschöpft auf der Couch und kommt doch nicht zur Ruhe? Häufig liegt das an zu viel Stress. Wir zeigen, was Sie für mehr Balance tun können und geben alltagstaugliche Tipps aus der traditionellen chinesischen Medizin (TCM).

Tatsächlich hat mehr als die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung in Österreich (57 %) so viel zu tun, dass sie nicht die volle Zeit der Mittagspause nutzt. Über ein Drittel (36 %) arbeitet öfter oder sogar immer durch. Außerdem sitzen wir zu viel, nämlich rund 5,3 Stunden pro Tag. Die Folge? Dauerstress. Und der macht sich bemerkbar, z. B. durch Erschöpfung, Schlaflosigkeit, Verdauungsprobleme und das Gefühl, nie richtig zur Ruhe zu kommen.
Dauerstress als Gesundheitsrisiko
Stress wird in der westlichen Medizin als hormonelles Problem betrachtet, das mit dem Anstieg des Cortisols zusammenhängt. Als sogenanntes Stresshormon erfüllt Cortisol eine wichtige Funktion im Körper. Das Herz schlägt schneller und wichtige Energiereserven werden angezapft. Damit sind wir für Herausforderungen gewappnet.
Tatsächlich erhöht Cortisol unsere Aufmerksamkeit und wird in stressigen Situationen von den Nebennieren freigesetzt. Zu viel davon kann jedoch krank machen. Denn auf Dauer belasten erhöhte Blutdruckwerte das Herz und schwächen die Blutgefäße. Das Risiko für Herzerkrankungen steigt. Eine dauerhaft erhöhte Cortisol-Ausschüttung kann außerdem dazu führen, dass die Bauchspeicheldrüse weniger Insulin herstellt – bis hin zur sogenannten Insulinresistenz. Das gilt als Vorstufe für Diabetes.
Mehr als Cortisol: Stress aus Sicht der TCM
Erhöhte Cortisolwerte sind ein Symptom von Dauerstress. Die traditionelle chinesische Medizin betrachtet den Menschen, dessen Lebensenergie Qi (sprich: Tschi) sowie Stress ganzheitlich. Stress ist ein Ungleichgewicht im Energiefluss. Er bezieht Emotionen, äußere Lebensumstände und Organfunktionen mit ein. In der TCM wird Stress deshalb oft als Blockade des Leber-Qi gesehen. Das Qi zirkuliert durch den ganzen Körper und folgt bestimmten Leitbahnen, den Meridianen. Die Leber funktioniert dabei wie das zentrale Steuerungsorgan. Wenn das Qi nicht frei fließen kann, kommt es zu körperlichen Anspannungen oder Problemen.
Organuhr und Stress: Warum Sie nachts immer zur selben Zeit aufwachen
Stimmungsschwankungen bis hin zur Verstimmtheit sind nur ein Anzeichen einer möglichen Leber-Qi-Stagnation. Es gibt noch weitere Hinweise, wie z. B. Ein- und Durchschlafstörungen.
Die Organuhr kann helfen, solche Beschwerden einzuordnen. Die Organuhr zeigt die Tageszeiten auf, zu denen bestimmte Organe oder Funktionskreise besonders aktiv sind. Körperliche Probleme könnten dementsprechend Hinweise auf eine Störung des Energieflusses in einem Organ sein. Stressgeplagte sind oft nachts zwischen 1 und 3 Uhr wach. Das deutet auf eine Störung des Leber-Qi hin.
Empfohlene Maßnahmen zum Abbau von Stress und zur Harmonisierung des Leber-Qi: Ausgewogene Ernährung, Akupunktur und Qigong.
Sanfter Stressabbau: TCM-Techniken für innere Ruhe
Wirksame TCM-Techniken zur Stressbewältigung setzen auf eine ganzheitliche Regulierung von Körper und Geist. Besonders effektiv zur Lösung von Blockaden und zur Beruhigung des Nervensystems ist Akupunktur. Bei der Akupunktur werden feine Nadeln an bestimmten Stellen flach unter die Haut gepiekst, um den Energiefluss anzuregen und bestimmte Wirkungen zu erzielen. Akupunkturpunkte wie Yintang oder Neiguan helfen dabei, den Stresspegel zu senken und innere Ruhe zu fördern. Wer keine Nadeln mag, kann es mit Akupressur versuchen.
Akupressur: hilfreiche Punkte gegen Stress
Heilmassagen sind eine wichtige Säule der traditionellen chinesischen Medizin. Mit dem Begriff Tuina (wortwörtlich: „schieben“ und „greifen“) werden verschiedene traditionelle Massagetechniken beschrieben. Eine Tuina-Massage oder gezielte Akupressur an Punkten wie Shenmen oder Taichong wirkt entspannend und lösend.
Kräuter und Heiltees zur Entspannung
In der Komplementärmedizin wird ein ganzheitlicher Behandlungsansatz verfolgt. Dazu gehört auch eine ausgewogene Ernährung. In der TCM ist auch die thermische Wirkung der Speisen wichtig. Warme, gekochte Speisen helfen, das Qi zu stabilisieren und unterstützen den Körper dabei, energieeffizient zu arbeiten. Ergänzend dazu ist zur Entspannung auch eine Kräutertherapie hilfreich.
TCM im Alltag: praktische Tipps
In einem vollen Terminkalender fehlt manchmal der Platz für eine Massage-Stunde oder eine Akupunktur-Sitzung. Mit kleinen Ritualen können Sie hilfreiche TCM-Techniken in Ihren Alltag integrieren. Und wer weiß? Vielleicht wird es Zeit, ein altes Hobby wiederaufzunehmen. Um Stress abzubauen, können Aktivitäten wie Garteln, Stricken und sogar Holzhacken sinnvoll sein. Auch einfache Atemtechniken oder Meditation führen zu mehr innerer Gelassenheit und stärken das emotionale Gleichgewicht.
Durchatmen – das geht jederzeit. Ob unter der Dusche, zu Hause oder z. B. wenn Sie im Supermarkt mal etwas länger an der Kassa warten.
Am Wochenende können Sie längere Verschnaufpausen einlegen. Wie wäre es mit einem ausgedehnten Spaziergang im Wald oder sanften Dehnübungen zu Hause? Besonders entspannend wirkt Yin Yoga. Aber mit bewusster Atmung und sanften Bewegungen sind auch Qigong und Tai-Chi bewährte Methoden, um den Energiefluss auszugleichen und Anspannung abzubauen.
Aus dem Hamsterrad ins Gleichgewicht: Persönliche TCM-Beratung nutzen
Drängende Abgabetermine oder wichtige Kundengespräche, die sich nicht aufschieben lassen, geben einen rasanten Takt im Alltag vor. Mit regelmäßigen Pausen können wir das Tempo herausnehmen. Besonders in der Mittagspause sollten wir uns Zeit zum Genießen nehmen. Damit schaffen wir einen ausgeglichenen Tagesrythmus. Auch eine angepasste Ernährung hilft, das natürliche Gleichgewicht zu bewahren. Ausreichend Schlaf ist ein weiterer Schlüssel zum Gleichgewicht. Doch was, wenn die Gedanken weiter kreisen und Sie einfach nicht zur Ruhe kommen – trotz Yoga, Atemübungen und einem warmen Frühstück? Dann kann eine individuelle TCM-Behandlung dabei helfen, gezielt Blockaden zu lösen, um Körper und Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
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