Neujahrsvorsätze erreichen: So funktioniert’s

Woher kommen eigentlich Neujahrsvorsätze?

Woher stammt der Brauch der Neujahrsvorsätze überhaupt? Sicher ist, dass die Tradition, sich selbst verbessern zu wollen, weit zurückreicht. Manche Expert_innen sehen das Neujahrsfest Akitu im alten Babylon als Ursprung des Brauchs: Schon vor rund 4.000 Jahren versprach man den Göttern dabei, Ausgeborgtes zurückzugeben und die eigenen Schulden zu begleichen. Auch im Römischen Reich wurde das neue Jahr gebührend gefeiert. Und zwar mit einem Fest für den Gott Janus mit den zwei Gesichtern, der auf das alte wie auch auf das neue Jahr blicken konnte. Die Entstehung des Brauchs ist also eng mit der Religion verknüpft, auch im Christentum – streng genommen könnte man schließlich auch die Zehn Gebote als Vorsätze sehen.

Während die Erwartung zur Selbstverbesserung früher eher von nderen kam und dazu diente, dem religiösen Idealbild mehr zu entsprechen, setzen wir uns unsere Vorsätze mittlerweile selbst: um unser Leben zu optimieren, sozialen Normen zu entsprechen oder einfach glücklicher zu sein. Denn wenn die Silvesternacht näher rückt, blicken viele auf das letzte Jahr zurück und evaluieren alle Höhen und Tiefen der letzten Monate. Meistens wird uns erst in der Rückschau bewusst, was wir in unserem Leben ändern oder besser machen wollen. Der gefühlte Neuanfang mit einer neuen Jahreszahl kann eine unglaubliche Motivation für einen Neubeginn im eigenen Leben sein!

Sind Neujahrsvorsätze sinnvoll?

Die kurze Antwort: Ja! Vorsätze sind ein tolles Werkzeug, um sich Zielen und Wünschen bewusst zu werden und das eigene Leben zu gestalten. Der Jahreswechsel bringt oft eine große Motivation und Energie, die unterm Jahr im Alltag oft schwieriger aufzubringen ist. Damit geben Sie Ihrem Leben eine selbstbestimmte Richtung. Und das macht auch etwas mit Ihrer Psyche: Sich selbst Ziele zu setzen, kann dabei helfen, hoffnungsvoller in die Zukunft zu schauen. Kleine Erfolge verstärken außerdem das Gefühl, sich auf sich selbst verlassen zu können und verbessern Ihr Selbstbild. Deswegen sollten Sie diese besondere Zeit unbedingt nutzen und reflektieren, welche Gewohnheiten Sie ins neue Jahr mitnehmen wollen – und welche gerne im alten zurückbleiben dürfen.

Typische Vorsätze fürs neue Jahr

Sie sind sich noch nicht sicher, worauf Sie 2026 den Fokus setzen wollen? Kein Problem, wir haben die beliebtesten Beispiele für Neujahrsvorsätze für Sie gesammelt – vielleicht ist ja auch etwas Passendes für Ihr nächstes Jahr dabei?

• Mehr Geld sparen
• Gesünder ernähren
• Mehr Sport treiben
• Abnehmen
• Mehr Zeit mit Familie und Freund_innen verbringen
• Weniger Zeit auf sozialen Medien verbringen
• Ausgaben reduzieren, etwa für Lebensmittel oder übers Energiesparen
• Besser im Job performen
• Weniger Alkohol trinken
• Mehr für die Umwelt tun
• Mit dem Rauchen aufhören
• Stress in der Arbeit reduzieren
• Vegan/vegetarisch werden

Sparen, bessere Ernährung und mehr Sport sind wie jedes Jahr unter den Top Drei – doch auch weniger Zeit auf Social Media, Nachhaltigkeit und Stressreduktion werden den Menschen immer wichtiger. Das Problem: All das sind große, komplexe Themen, mit denen wir uns viel aufbürden. Vor allem, wenn Vorsätze nicht ausformuliert werden, sondern grob bleiben und zu hoch angesetzt werden, fällt uns die Umsetzung extrem schwer. Oft scheitern wir auch, weil wir glauben, alles allein schaffen zu müssen. Was aber wäre, wenn wir den Weg gemeinsam gehen?

Gute Vorsätze einhalten – gemeinsam klappt’s

Das menschliche Gehirn liebt Gewohnheiten und hasst Veränderungen. Neue Verhaltensweisen zu etablieren braucht viele Wiederholungen und Disziplin – und eine Motivation, die all das auch wert ist. Da die tatsächliche Umsetzung nicht wirklich so viel Spaß macht, wie sich hochgesteckte Ziele zu überlegen, hält die Neujahrsmotivation bei den meisten auch nur rund einen Monat an.

Gemeinsam können Sie aber auch große Ziele erreichen, denn sich zu motivieren ist mit Freund_innen viel einfacher – und es macht auch mehr Spaß. Die soziale Komponente sollten Sie bei Ihren Vorsätzen darum auf keinen Fall unterschätzen, denn so haben Sie eine gute Chance, langfristig dranzubleiben. Ihr Laufbuddy motiviert, auch wenn die Couch nach Ihnen ruft. Beim Spaziergang mit der/m Freund/in merken Sie nicht einmal, wie Sie Schritte sammeln. Und wenn gemeinsam vegan gekocht wird, schmeckt es doch gleich viel besser. Auch Sparziele sind als Gemeinschaft viel leichter umzusetzen – schließlich gibt man auch bei gemeinsamen Unternehmungen das meiste Geld aus. Feiern Sie gemeinsam Ihre Erfolge, überlegen Sie sich günstige Alternativen und tauschen Sie Tipps aus. So können Sie auch gleich zwei Vorsätze in einem abhaken und mehr Zeit mit Ihren Liebsten verbringen.

Schritt für Schritt: Ihren Vorsatz finden

Bevor Sie Ihre Community suchen, sollten Sie sich darüber klar werden, welchem Vorsatz Sie das neue Jahr widmen wollen. Wir haben praktische Tipps für Sie, wie Sie die häufigsten Fehler bei Neujahrsvorsätzen umgehen können.

Was wollen SIE?

Oft lassen wir uns von gesellschaftlichen Normen oder den Erwartungen anderer viel zu sehr beeinflussen. Überlegen Sie sich lieber, was Ihnen persönlich wirklich am Herzen liegt. Vielleicht hassen Sie Sport und wollen viel lieber einfach mehr in der Natur spazieren gehen? Es gibt viele Wege, Ihre Ziele zu erreichen – suchen Sie sich den, der am besten zu Ihnen passt.

Nehmen Sie sich EINE Sache vor

Sport, gesunde Ernährung, mehr Zeit für Familie, aber auch weniger Stress und besserer Schlaf – hört sich etwas widersprüchlich an, oder? Sich gleich mehrere Baustellen zu schaffen, erhöht den Druck viel zu sehr und wirkt bei der Umsetzung von Vorsätzen kontraproduktiv. Suchen Sie sich lieber nur eine Sache aus und bleiben Sie dabei.

Setzen Sie sich realistische Ziele

Sie wollen gleich zehn Kilo in drei Wochen abnehmen? Große Ziele können sehr motivierend sein, dabei sollten sie aber immer realistisch bleiben, sonst sind Enttäuschung und Aufgeben vorprogrammiert. Seien Sie ehrlich mit sich selbst und starten Sie mit einem Ziel, das Sie locker erreichen können.

Formulieren Sie Ihre Vorsätze positiv

„Ich will weniger Süßigkeiten essen“ ist ein negativer Vorsatz, Sie wollen etwas NICHT tun. Überlegen Sie sich lieber einen positiven Glaubenssatz, wie „Ich möchte mehrmals am Tag Obst essen“. Eine Gewohnheit wie das Naschen einfach fallenzulassen ist unrealistisch – sie mit etwas Positivem zu ersetzen dagegen aber gut umsetzbar.

Seien Sie so genau, wie möglich

„Ich will mehr Sport treiben“ ist viel zu vage: Sie erreichen Ihren Vorsatz viel eher, wenn Sie genau festlegen, wie. „Ich will dreimal die Woche für eine Stunde Krafttraining machen“ ist zum Beispiel gut umsetzbar, weil spezifisch und messbar.

Fangen Sie JETZT an

Je eher, desto besser! Warten Sie nicht auf nächste Woche mit dem ersten Mal Jogging, weil das Wetter dann schöner ist. Bis dahin ist die Hemmschwelle schon wieder viel zu hoch: Fangen Sie lieber sofort an – auch wenn es beim ersten Mal dann doch nur ein kurzer Spaziergang wird.

Feiern Sie auch kleine Erfolge

Sie sind nur mit 100 Prozent zufrieden? Seien Sie stattdessen lieber gnädig mit sich selbst: An manchen Tagen werden Sie Ihren Vorsatz vielleicht nur eingeschränkt umsetzen können – und das ist in Ordnung so. Feiern Sie Ihre kleinen Erfolge und dass Sie trotz allem dranbleiben!

Finden Sie Ihr Team

Sich aufzuraffen, wenn der Erfolg nur bei einem selbst liegt, ist ermüdend und wird auf Dauer nicht klappen. Suchen Sie sich lieber Ihre Verbündete und meistern Sie die Herausforderungen gemeinsam!

Beispiele für gute gemeinsame Vorsätze

• Fitness: Gehen Sie miteinander joggen oder starten Sie eine Challenge! Wenn Sie sich zum Beispiel 10.000 Schritte pro Tag vornehmen, können Sie dazu gemeinsame Spaziergänge organisieren oder Ihre Schrittzahl jeden Tag in einer Gruppe teilen.
• Ernährung: Finden Sie Verbündete und organisieren Sie regelmäßige Kochabende mit Freund_innen. Tauschen Sie gesunde Rezepte aus und schicken Sie sich gegenseitig erfolgreiche oder missglückte Gerichte.
• Nachhaltigkeit: Organisieren Sie einen Kleidertausch oder gehen Sie gemeinsam in Second-Hand-Läden shoppen. Reparieren Sie Kleidung und Geräte gemeinsam – vielleicht wollen Sie ja sogar gemeinsame Strick- oder Näh-Sessions veranstalten?
• Finanzen: Gründen Sie Spargruppen oder digitale Communitys, die Ihre gemeinsamen Fortschritte teilen. Tauschen Sie sich untereinander aus und entwickeln Sie realistische Sparpläne, die Sie auch miteinander umsetzen können.
• Achtsamkeit: Tauschen Sie sich über Mental Health aus, meditieren Sie in der Gruppe oder veranstalten Sie virtuelle Sessions.